Amalienhof
Amalienhof
Deutscher Name: Amalienhof
Heutiger Name:
Wierzchoslaw
Kreis: Cammin
Heutiger Kreis: Zachodniopomorskie
Lage: 14°46‘ Ost, 53°39‘ Nord
Lagebeschreibung: ca. 10 km nördlich von Gollnow, ca. 27 km nordöstlich von Stettin, ca.35 km hinter der deutsch-polnischen Grenze
Religion: ev.luth.
Kirchspiel: Anfangs nach Stepenitz eingepfarrt. Später mit Hackenwalde und Kattenhof (beide Kreis Naugard) zusammen selbständige Gemeinde bis zu Vereinigung der Pfarrstelle mit der eines dritten Geistlichen in Gollnow (1811).
Kirchenbau: 1906-1907 Anlegung des Kirchengebäudes in Backstein; rechteckiges Schiff mit dreiseitigem Chor,Holztonne. An der Nordseite quadratischer Turm mit eingebautem Treppentürmchen
Fläche: 891,0 ha, davon 381,3 ha Forst (1937)
Gemeindelexikon: IV-12-7

Amalienhof wurde vor 1751 gegründet als Schäferei Amalienhof. Die Approbation des Plans zur Anlegung der Schäferei wurde 1746 im Amt Stepenitz erstellt. Im Jahre 1751 wurden 8 "Kossäten" und 12 "kleine Familien" als "Büdner" bei der "neuen Schäferei auf dem Brande" angesetzt. Im Jahre 1753 besichtigte dann der Prinz Moritz von Anhalt-Dessau die fast fertiggestellte Kolonie. Seinen Namen bekam das Dorf nach einer Schwester Friedrichs des Großen.

Die ersten Kolonisten waren:
Kossäten:
Christ Lentz, Gottfried Meckel, Gottfried Zastrow, Michael Bluhm, Hans Milbradt, Jac. Böhm, Daniel Glander
Büdner:
Ludwig Hauck (Pfälzer, versetzt von Klein Sophienthal nach Amalienhof), Ludwig Bast, Johann Michael Hammerschmidt, Michael Siewert, Martin Bischoff, Erdmann Peries, Christ. Felchow, Christ. Zastrow, Christ. Sellenthin, Hans Georg Eichel, Johann Lange, Georg Christ. Wiese
Sie waren sogenannte "Einländer", kamen also bereits aus Pommern und nicht von weiter entfernten Gegenden.
Alle waren noch ansässig in 1754 mit einer Ausnahme

Bevölkerungszahlen:
1751: 12 Familien, ca. 60-80 Personen
1870: 449 Personen, 51 Grundeigentümer auf der 3301 Morgen großen Feldmark
1871: 484 Personen, siehe Volkszählungsdaten
1905: 425 Personen
1928: 366 Personen
1932: 366 Personen
1939: 340 Personen
2000: 210 Personen

Volkszählungsdaten am 1.Dezember 1871:
484 Einwohner, davon 238 männlich, 246 weiblich, 353 ortsgebürtig, 484 evangelisch, 0 katholisch, 0 Juden, 152 Kinder unter 10.Jahren, von den Personen über 10 Jahren können 317 lesen und schreiben, 15 sind Analphabeten oder keine Angabe. Personen mit Gebrechen: 0 Blinde, 0 Taubstumme, 1 "Blöd- und Irrsinnige", 0 sind ortsabwesend, insgesamt 59 Wohngebäude, 2 Wohnplätze, 89 Familienhaushalte, 0 Einzelhaushalte

Quellen für Ahnenforschung in Amalienhof:
Mormonen:
Filme:
Taufen, Heiraten, Tote 1810-1811 Taufen, Heiraten, Tote 1844-1851 - FHL INTL Film [ 1273133 Items 2-4 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1852-1859 - FHL INTL Film [ 1273134 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1860-1868 - FHL INTL Film [ 1273135 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1869-1874 - FHL INTL Film [ 1273136 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1811 (Hackenwalde & Amalienhof) - FHL Film [ 1334591 Item 3 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1813-1815, 1819, 1821- 1823 (Kattenhof, Amalienhof, Hackenwalde) - FHL INTL Film [ 1334595 Item 3 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1832-1874 (Puddenzig) - FHL INTL Film [ 1193852 Item 1 ]
Taufen, Heiraten, Tote 1848-1874 (Amalienhof) - FHL INTL Film [ 1193893 Item 3 ]

NEU !!!
Bilder von meinem Besuch im Oktober 2004:
Amalienhof.JPG Amalienhof_Kirche
Eindrücke:
Amalienhof machte einen sehr beschaulichen Eindruck. Der Ort ist nicht sehr groß und besteht, wie auf dem Ortsplan ersichtlich, nur aus einer breiten Straße, an der sich links und rechts kleine Backsteinhäuser befinden. Alles wirkt sehr gepflegt, häßliche Neubauten mit Mietwohnungen wie in manchen anderen Orten der Region (z.B. Karlshof) sucht man hier vergebens, hier ist die ursprüngliche Bausubstanz gut erhalten. Amalienhof hat mir, zusammen mit Harmsdorf, auf meiner Reise am besten gefallen, und ich habe das Gefühl, hier sieht es noch sehr wie vor dem Krieg aus.
Die Kirche (mittlerweile natürlich katholisch) steht immer noch direkt an der Hauptstraße in der Ortsmitte und macht ebenfalls einen gepflegten Eindruck. Leider war sie verschlossen.
Der Friedhof ist ebenfalls noch an seinem ursprünglichen Platz, etwas versteckt schräg links hinter der Kirche (siehe Ortsplan). Da er jedoch sehr klein ist, sind keine Gräber aus deutscher Zeit mehr erhalten, sondern jetzt komplett mit polnischen belegt.
Ich habe einen kurzen Film mit der Videokamera gedreht. Sobald der digitalisiert ist, kann man den hier abrufen.
Falls jemand Polnisch kann: hier ist eine Ortsbeschreibung von der polnischen Gollnow-Homepage:
http://www.goleniow.pl/index.php?option=content&task=view&id=168